SKELATOR-Swords (EP)

Epic Heavy/Speed Metal
35:07 Minuten
2005/Eigenproduktion

Bei SKELATOR denkt man im Normalfall an den Schurken einer 80er Jahre Kinderserie (Kinderserie sachter… – Red.). Die wenigsten werden an eine Band aus San Diego/Kalifornien denken – leider!

Denn das, was die fünf Amis im Jahre 2005 auf die Öffentlichkeit losgelassen haben, wird auch in Jahren noch Seinesgleichen suchen. „Swords“ ist und bleibt ein Meilenstein. Und ja, die Bezeichnung „Epic Heavy/Speed Metal“ MUSS sein! Denn so oft, wie die Band auf dieser Scheibe in die unterschiedlichen Genres wechselt, lässt sie sich eben auf keines festnageln. Im 15-minütigen, fast magischen Epos ‚The Wrath Of Odin’s Sons‘ gibt es sogar Black Metal-Parts.
Nun, wie bin ich auf dieses gute Stück aufmerksam geworden? Es war 2006. Eine Zeit, als es auf Festivals noch CD-Händler gab, die durch ihr ungewöhnliches Angebot aufgefallen sind (Nana, jetzt dramatisier‘ die Lage mal nicht… – Red). Beim Stöbern bin ich an diesem Cover hängenbleiben, das einen einzelnen Krieger in purpurner Rüstung zeigt, der sich mit seinem Schwert den Weg durch eine wilde, gar düstere Barbarenhorde kämpft. Darüber prangt der SKELATOR-Schriftzug, und ich dachte mir: „SKELATOR…cooler Name.“
Als ich dann zuhause das Erste Mal die Scheibe in den CD-Spieler legte und die ersten Töne der donnernden Anti-Poser-Hymne ‚Death to the False‘ hörte, hob sich meine Faust und mein Kopf begann wie von Zauberhand, sich im Takt mit zu bewegen. „Kill, kill, kill the False – kill for the Metal Gods!“
Danach folgt das atmosphärisch-getragene ‚The Time of the Sword Rulers‘, das einen unverzüglich mit auf eine Reise mit nimmt – in ein weit entferntes Land, in dem ein erbarmungsloser Krieg tobt. Nahtlos dann der Übergang zu ‚The Coming of Chaos‘. Ein Song, in dem es um nichts Geringeres geht als Rache, süße Rache. Mit ‚Heavy Metal Sacrifice‘ folgt eine Hymne auf den Metal, wie man sie nicht besser hätte schreiben können. Hier werden wieder sämtliche Stilrichtungen gemischt, von Heavy über Speed zu Thrash, ein wenig Death bis hin zu Bluse (hahaha, der schönste Tippfehler des Jahres – Red.), nichts wird ausgelassen.
Mit dem letzten Song ‚The Wrath of Odin’s Sons‘ kommt das eingangs erwähnte Epos. Und es geht, nomen est omen, um Wikinger! Bei über 15 Minuten Laufzeit sollte man meinen, dass der Song durchaus seine Längen hat. Aber nein! Denn es gibt etliche Tempowechsel und, wie bereits erwähnt, den ein oder anderen Genre-Schlenker.
Trotz allem muss man sagen, dass SKELATOR keine dieser 08/15-Epic-Bands sind. Gerade ihr abwechslungsreiches und technisch perfektes Spiel runden diese EP ab. Ich kann außerdem behaupten, dass sie auf allen nachfolgenden Platten, trotz mehrerer Besetzungswechsel, nicht die Lust an dem verloren haben, was sie ausmacht. Doch bei „Swords“ handelt es sich um einen Meilenstein.
Immer, wenn ich mit Leuten über Manowar spreche, höre ich dieselbe Leier: zu übertrieben, abgedroschen, nur die alten Sachen sind gut. Diesen Leuten empfehle ich nun seit nun etwas mehr als zehn Jahren, sich mal SKELATOR anzuhören. Also, liebe Leute: Es gehört mehr SKELATOR gehört!

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Kategorien: CD-Tipps